Neues praktisches LFA in Kremsmünster

von | Jul 23, 2021 | Fahrzeuge, News | 0 Kommentare

Im Jahr 1989 wurde bei der Feuerwehr Kremsmünster ein Löschfahrzeug mit Bergeausrüstung angeschafft. Nun, 32 Jahre später und über 2100 abgearbeitete Einsätze, ist das Fahrzeug in die Jahre gekommen und entspricht somit nicht mehr den neuesten Stand der Technik. Nach einer zweieinhalb Jahre andauernden Planungsphase wurde das neue Löschfahrzeug am 24.06.2021 vom Fahrzeugaufbauer Rosenbauer von Leonding abgeholt. Nach dem Eintreffen des neuen Löschfahrzeugs in Kremsmünster wurde die Mannschaft auf das Fahrzeug eingeschult und direkt in Dienst gestellt. Im Fahrzeug steht die laut Baurichtlinie vorgeschriebene Pflicht- wie auch ausgewählte Bedarfsausrüstung zur Verfügung.

Fahrgestell:
Aufgebaut wurde der MAN TGM 14.290 beim Feuerwehrfahrzeughersteller Rosenbauer in Leonding. Der schon vom Rüstlöschfahrzeug bekannte und qualitativ hochwertige Aufbau AT-3 wurde als Basisaufbau für das Fahrzeug verwendet. Das manuelle Schaltgetriebe verfügt über 8-Gänge und lässt das Fahrzeug ordentlich beschleunigen.

Bestens gerüstet für den Brandeinsatz:
Der primäre Einsatzbereich dieses Fahrzeuges ist die Löschwasserförderung über lange Wegstrecken mittels Tragkraftspritze. Mit insgesamt 960m Schlauchmaterial, 560m davon fertig zusammengekuppelt, ist es möglich, eine Löschleitung in kürzester Zeit im Fahrbetrieb auszulegen. Dabei wurde auf die bewährte Schlauchcontainer-Lösung gesetzt, wie sie schon vom alten Löschfahrzeug bekannt war. Die Schlauchcontainer befinden sich im Geräteraum 7 hinter einer Rolltür. Die neu konstruierten Container ermöglichen es auch, dass die Schläuche über alle Container zusammengekuppelt werden können. Für die Kommunikation zwischen dem Maschinisten hinter dem Lenkrad und der Mannschaft hinter dem Fahrzeug sorgt eine Gegensprechanlage.
Für die Löschwasserförderung steht nun eine Tragkraftspritze FOX-4 von der Firma Rosenbauer bereit. Die Pumpe befindet sich im Tiefraum des Geräteraums 1. Alle Geräte, die der Maschinist für das Betreiben der Pumpe benötigt, wurden in einer Maschinistenkiste verstaut.

Sturm- und Unwetter-Einsätze:
Um schlagkräftig Sturmeinsätze abarbeiten zu können, wurden zwei vorhandene Motorsägen inkl. der Schnittschutzausrüstung im Fahrzeug verbaut. Eine Stammpresse und das Motorsägenwerkzeug mit Schärfwerkzeug komplettieren die Ausrüstung für den Motorsägeneinsatz.
Für Überflutungseinsätze stehen drei Tauchpumpen zur Verfügung, die in Summe eine Literleistung von 3200l/min aufweisen. Der mitgeführte Nass-Trockensauger mit eingebauter Pumpe kommt bei kleineren Wasserschäden zum Einsatz. Mitgeführte Sturmplanen runden die Ausrüstung ab.

Allrounder im Technischen Einsatz:
Da das Fahrzeug genauso wie das alte Löschfahrzeug bei technischen Einsätzen (vorwiegend Aufräumarbeiten nach Verkehrsunfälle und Fahrzeugbergungen) unterstützen soll, wurde eine 2-Gang Treibmatik Seilwinde der Fa. Rotzler eingebaut. Die Zugkraft der Winde, die über die gesamte Seillänge konstant ist, beträgt 50kN.
Um die Einsatzstelle, speziell auf den Straßen, besser absichern zu können, wurde eine LED-Verkehrsleit- und Warneinrichtung mitbestellt. Mit dem mitgeführten Wagenheber ist es möglich verunfallte und nicht mehr fahrbereite Fahrzeuge auf PKW-Rangierwagen zu heben, um somit die jeweilige Straße wieder rasch frei zu machen.

Es werde Licht:
Neben der auf allen Seiten des Fahrzeugs eingebauten LED-Umfeldbeleuchtung, kann mit dem dreh- und schwenkbare LED-Lichtmast noch punktuell weiter ausgeleuchtet werden. Sollte noch mehr Licht benötigt werden, kann mit jeweils zwei 1000W und 1500W Halogenscheinwerfer erweitert werden. Über dies hinaus wurde auch noch ein LED-Akkuscheinwerfer (RLS-1000) angekauft, um die Saugstelle bzw. die Einsatzstelle rasch und mit genug Licht ausleuchten zu können.

Hygiene:
Für die Mannschaft wurde ein Hygieneset im Geräteraum 6 eingebaut. Dabei stehen 20 Liter Wasser, Seife, Desinfektionsmittel und Papierhandtücher zur Verfügung.

Ziel war es ein Fahrzeug zu schaffen, das einfach zu bedienen ist und die genannten Einsatzszenarien im Pflichtbereich der Marktgemeinde Kremsmünster ordentlich abarbeiten zu können. Anhand der Rückmeldungen von der Mannschaft und den bereits eingetretenen Einsätzen, insbesondere Unwetter-Einsätze, konnte das Ziel realisiert werden. Mit diesem modernen Fahrzeug ist die Schlagkraft der Feuerwehr deutlich angestiegen. Besonderen Dank gilt der Fahrzeuggruppe der Feuerwehr Kremsmünster unter der Leitung von HBI Agrill Wolfgang, die sich intensiv mit der Anschaffung des Löschfahrzeuges beschäftigt hat.

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