24-STUNDEN-KATASTROPHENSCHUTZÜBUNG+++

von | Apr 1, 2022 | News, Wissen & Ausbildung | 0 Kommentare

Über mehrere Monate dauerte die Vorbereitung zu der am Wochenende stattgefundenen 24stündigen Katastrophenschutzübung in der Marktgemeinde Mauerkirchen. Nachfolgend finden Sie einen chronologisch aufbereitenden Detailbericht:Am Samstag, 26. März 2022 wurden aller KameradInnen der FF Mauerkirchen bereits ab den frühen Morgenstunden über die drohende Extremwetterlage mit Pressemitteilungen informiert. Angenommen wurde, dass das Gemeindegebiet von Mauerkirchen sowie viele Gemeinden im Bezirk Braunau von einem schweren Orkansturm (fiktiv genannt „Siegfried“) getroffen wurde. Bei Aktivierung der Technischen Einsatzleitung (TEL) mit sämtlichen Stabsfunktionen im Feuerwehrhaus, wurde simuliert, dass bereits mehrere Unwettereinsätze im Pflichtbereich stattgefunden hatten und die Großwetterlage noch Schlimmes befürchten ließ. Die durch die Regie im Hintergrund generierten Wetterkarten zeigten den Führungskräften bildlich animiert, dass man in den nächsten Stunden von Bayern her mit zwei Wetterfronten mit Windgeschwindigkeiten von bis zu 180 km/h rechnen muss. Aufgrund dieser Tatsache wurden umfangreiche Vorbereitungsmaßnahmen getroffen und auch die Behörde (Gemeindevertretung) informiert, welche ebenfalls den Einsatzstab der Behördlichen Einsatzleitung hochfahren ließ.

Von der Regie wurden im Minutentakt mehrere Einsatzaufträge via „Warn- und Alarmsystem“ an die Kräfte in der Einsatzleitung übermittelt. Diese wurden anschließend entsprechend beurteilt, priorisiert und zur Abarbeitung den einzelnen zur Verfügung stehenden Gruppen disponiert.

Neben den für die Einsatzdauer abzuwickelnden „Vor-Ort-Übungen“ wurden darüber hinaus zahlreiche Einsätze in Form von Planspielen übermittelt und auch theoretisch abgewickelt. Hierbei wurde der komplette Funkverkehr durch fiktive Einsatzkräfte simuliert.

Obwohl Einsätze wie „Baum über Straße“ oder „abgedeckte Dächer“ den Bärenanteil der Aufträge ausmachten, mussten auch zahlreiche Einsätze der Kategorie „Priorität-A“ wie zum Beispiel „Personenrettungen“, „Verkehrsunfälle mit eingeklemmten Personen“, aber auch Brände und Schadstoffeinsätze abgearbeitet werden. Diese Extremsituation hielt für Mauerkirchens Bevölkerung mehrere Stunden lang an und spiegelte sich auch in den Alarmierungen wieder. Auch Feuerwehrkräfte aus anderen Bereichen des Bezirkes wurden zur Hilfeleistung in und um Mauerkirchen herangezogen welche durch Mitglieder der Mannschaft unserer Feuerwehr simuliert wurden, um der „TEL“ eine ordentliche Disposition der Aufträge zu ermöglichen.

Nach den letzten Ausläufern des Sturms und obwohl viele Einsätze noch als „offen“ galten, erhielten wir die Nachricht von der „Unwetterwarnzentrale“ (Regie J), dass sich bereits eine weitere Extremsituation in Form eines Starkregenereignisses ankündigte. Gegen 06:30 Uhr des darauffolgenden Tages traf die angekündigte Wetterzelle direkt in Mauerkirchen und dem Bezirk Braunau ein und führte zu zahlreichen Überflutungen. Viele Passanten, simuliert durch unsere Regie, kontaktierten die Feuerwehr telefonisch, oder kamen sogar vor Ort ins Feuerwehrhaus, um einen Schaden zu melden, oder aufgrund des bereits seit über 12 Stunden anhaltenden Stromausfalles an Lebensmittel zu kommen. Als besonders gewinnbringend erwies sich hierbei das seit 2020 im Einsatzzentrum situierte Notstromaggregat sowie der dafür angekaufte Reservetank. Um den Massenanfall an Einsätzen gerecht zu werden wurde die EFU-Einheit des Abschnittes Mauerkirchen sowie ein F-KAT-Zug (Technisch) eines Nachbarbezirkes zur Unterstützung angefordert. Diese trafen in den frühen Morgenstunden im Feuerwehrhaus ein, wo sich umfangreiche Instruktionen von den Stabsfunktionen erhielten. Bei Einsatz aller verfügbaren Kräfte konnten schließlich alle 158 Einsätze zeitnahe abgearbeitet werden. Die Übungsbeobachtung oblag dem Ehren-Feuerwehrkommandanten E-HBI Karl Daxecker, der ein kritisches Auge auf alle Geschehnisse der Übung warf.

Funktionen:

Übungsvorbereitung:   HBI Bernhard Buchecker, HBM Christoph Koidl, LM Severin Bogenhuber

Regie:                                       HBI Bernhard Buchecker, E-HAW Reinhold Destinger, HBM Christoph Koidl,
HLM Daniel Erdner, LM Severin Bogenhuber, HFM Barbara Maierhofer,
OFM Anita Petricevic

Stab (TEL):                              OBI Florian Daxecker (Leiter Stab und S3), OAW Thomas Finsterer (S1), HBM Florian Redhammer (S2), AW Josef Girlinger (S4), BI Simon Riffert (S5),
HBM Thomas Piereder (S6)

Stab (BEL):                             Vzbgm. Sabine Breckner (Leiter Stab), Wolfgang Schwarzmaier, Kerstin Hofer, Johann Finsterer

EFU:                                           FF Pfendhub & FF Wildenau (Führung ABI Hermann Feichtenschlager)

Überörtlich:                         BFKDT LFR Josef Kaiser, BR Franz Baier, BR Johann Treiblmair

Mannschaft:                        FF Mauerkirchen – 56 Mitglieder (Einsatzmannschaft, Meldesammelstelle und Versorgung)

Insgesamt nahmen fast 200 Einsatzkräfte an der spannenden und bestens durchdachten Übung teil.

Bei der Nachbesprechung zollten die anwesenden Führungskräfte den ÜbungsteilnehmerInnnen höchsten Respekt für die erbrachte Leistung. Es konnten in allen Ebenen viele neue Erkenntnisse und Erfahrungen für zukünftige Großschadensereignisse gewonnen werden.

Fotos: FF Mauerkirchen & Gerald B. (OAW Gerald Badegruber)

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