Abschnitt St. Pölten-Stadt: Bei Feuerwehreinsätzen mit gefährlichen Stoffen ist eine fachgerechte Dekontamination unerlässlich zum Schutz der Einsatzkräfte, als auch der Bevölkerung und der Umwelt. Im Feuerwehrwesen gibt es eigene DEKO-Einheiten, die speziell darauf geschult sind und im Ernstfall mit Spezialequipment zum Einsatz kommen. Da auch hier regelmäßige Übungen und Schulungen wichtig sind, wurden solche im Feuerwehrabschnitt St. Pölten-Stadt durchgeführt.Am 09. Mai 2025 veranstaltete das Abschnittsfeuerwehrkommando (AFKDO) St. Pölten-Stadt einen theoretischen Vortrag zum Thema Dekontamination, gefolgt von einer ausführlichen Gerätekunde am DEKO-Container.
Zu Beginn der Veranstaltung stand eine Theorieeinheit am Programm, bei der die teilnehmenden Kameradinnen und Kameraden in die Grundlagen der Dekontamination eingeführt wurden. Dabei wurden Themen wie der Aufbau und die Funktionsweise des Deko-Containers, Einsatzgrundsätze bei Gefahrstofflagen, Schutzstufen sowie Hygienemaßnahmen behandelt. Besonderes Augenmerk wurde auf die Zusammenarbeit mehrerer Einsatzorganisationen sowie auf die Einhaltung sicherheitsrelevanter Abläufe gelegt. Ziel der Schulung war es, den teilnehmenden Kameradinnen und Kameraden fundiertes Wissen über den Ablauf und die Technik der Dekontamination zu vermitteln.
Eine Woche später, am 16. Mai 2025, fand der praktische Teil der Ausbildung statt.
Dabei wurde der korrekte Aufbau der DEKO-Straße sowie deren betriebstechnische Handhabung ausführlich geübt. Die Teilnehmer konnten hier ihr zuvor erworbenes Wissen praxisnah anwenden und vertiefen. Das Dekontaminationssystem wurde aufgebaut, betrieben und die einzelnen Stationen – vom Anmarsch über das Ablegen der kontaminierten Ausrüstung bis zur Wiederherstellung der Einsatzbereitschaft – Schritt für Schritt durchlaufen. Dabei konnten die Teilnehmer wichtige praktische Erfahrungen sammeln und die im Unterricht vermittelten Inhalte festigen.
Die Organisation der beiden Schulungseinheiten erfolgte durch den Abschnittssachbearbeiter Schadstoff, VI David Rausch. Ein besonderer Dank gilt auch dem Schadstoff-Bezirkssachbearbeiter BSB Florian Ziegelwagner, der mit hoher Professionalität für die Ausarbeitung und Umsetzung des Schulungskonzepts verantwortlich war.
Diese beiden Termine stellten einen wertvollen Beitrag zur Fortbildung der Feuerwehrmitglieder im Bereich Schadstoff dar und festigten die Einsatzbereitschaft für den Ernstfall.
Allgemeine Infos zum Thema DEKO:
Die DEKO-Einheit (Dekontaminationseinheit) der Feuerwehr ist für die Dekontamination (Reinigung und Entgiftung) von Personen und Geräten zuständig, die mit gefährlichen Stoffen kontaminiert wurden. Diese Einheiten kommen vor allem bei Gefahrgutunfällen, Chemieunfällen, biologischen oder radiologischen Einsätzen oder nach einem Brand mit gefährlichen Stoffen zum Einsatz. Ziel ist es, die Verschleppung von Schadstoffen in Bereiche außerhalb des direkt betroffenen Gebietes (z.B. in oder durch Fahrzeuge, Personen, Bekleidung, etc.) und eine damit verbundene Gefährdung anderer oder der Umwelt zu vermeiden.
Aufgaben der DEKO-Einheit sind unter anderem …
- Dekontamination von Personen:
o Reinigung von Einsatzkräften, die mit Gefahrstoffen in Berührung kamen.
o Versorgung und Reinigung von Zivilpersonen vor medizinischer Behandlung.
o Aufbau von Duschzelten oder mobilen DEKO-Straßen. - Dekontamination von Geräten:
o Säuberung von kontaminierten Werkzeugen, Schläuchen, Schutzanzügen und anderem, um die Ausbreitung von Schadstoffen zu verhindern. - Eigensicherung:
o Verhindert, dass kontaminierte Einsatzkräfte den Gefahrenbereich verlassen und dadurch andere gefährden oder Bereiche verseuchen.