Um kurz nach halb ein Uhr mittags läutete am 13. April 2023 der Notruf in der Bezirksalarmzentrale der Feuerwehren des Bezirks Wiener Neustadt: In der Küche eines Lokals brannte Speisefett. Sofort wurde die zufällig im Feuerwehrhaus am Babenbergerring 6 anwesende Hausmannschaft zum Küchenbrand entsandt. Da ein Atemschutztrupp in den Einsatz geschickt werden würde wurde gemäß der Anweisungen die Feuerwehr Wiener Neustadt auch per Pager zum Kleinbrand alarmiert. Am Einsatzort in der Innenstadt angekommen drang dichter Rauch aus dem beliebten Lokal. Einige Personen wiesen bereits nervös die Feuerwehr ein. Der Fahrzeugkommandant des ersten Fahrzeuges ließ sofort auf die nächst höhere Alarmstufe erhöhen und entsandte nach der ersten Erkundung einen Atemschutztrupp mit einem Co2-Löscher vor.
Die Feuerwehr hatte auch alle Hände voll zu tun um den Besitzer des Lokals aus den verrauchten Räumlichkeiten fernzuhalten. Vorsorglich wurde das gesamte Lokal stromlos gemacht und die Gaszufuhr abgedreht.
Nachdem der Brand unter Kontrolle gebracht war, konnte auch mit der Belüftung der Räumlichkeiten begonnen werden. Der betroffene Herd/Griller wurde von der Feuerwehr vorgezogen und die Nachlöscharbeiten dahinter mit einem weiteren Kohlenmonoxidlöscher durchgeführt. Personen und Anrainer waren über die gesamte Einsatzdauer nicht gefährdet.
„Der Standort am Babenbergerring hat innerhalb kurzer Zeit wieder seine Wichtigkeit bewiesen. Auch die Tatsache, dass viele dienstfreie Feuerwehrmitglieder und auch Mitglieder, die ihr ‚Homeoffice‘ in der Feuerwehr bestreiten dürfen, hat bewiesen, wie wichtig eine gut ausgebildete und verfügbare Tageseinsatzbereitschaft ist. Nach nur zwei Minuten nach der Alarmierung rückte bereits das erste Tanklöschfahrzeug mit einem ausgerüsteten Atemschutztrupp aus. Das ist der Standard einer Berufsfeuerwehr“, zeigt sich Branddirektor Christian Pfeiffer stolz.
Der Lokalbesitzer hat trotz seiner Nervosität alles richtig gemacht: „Die Rettungskette wurde korrekt ausgelöst und auch die ersten Löschversuche mit dem richtigen Löschmittel dämmten den Brand ausreichend ein, um einen größeren Schaden zu verhindern. Das und die Geschwindigkeit des ersten Fahrzeuges machten den raschen Einsatzerfolg überhaupt erst aus“, so Pfeiffer weiter.
In weiterer Folge wird der Gaslieferant die Gaszufuhr nach einer Freigabe durch einen Installateur wieder öffnen. Wann das Lokal wieder öffnet, ist der Feuerwehr unbekannt.
Kurios: Während die Feuerwehr den Löschangriff vorbereitete, beendeten Gäste in aller Seelenruhe neben dem in das Lokal einrückenden Atemschutztrupp ihr Mittagessen unter der Markise im Freien.
Nach etwas mehr als einer Stunde konnten alle Kräfte der Feuerwehr wieder einrücken.
Fettbrände sind gefährlich! Fett brennt mit mehr als 300° C was dazu führt, dass Wasser, welches auf keinen Fall verwendet werden darf, schlagartig verdunsten würde und so das brennende Fett in einer Stichflamme durch den Raum trägt. 1 Liter Wasser verdampft zu ca. 1.600 l Wasserdampf. Das führt zu Stichflammen von bis zu 20 Metern. Verwenden Sie daher bei Fettbränden den passenden Deckel, eine Löschdecke oder einen Fettbrandlöscher (A, B, F-Schaummittel). Drehen Sie die Kochstelle ab und rufen Sie vorsorglich die Feuerwehr über den Notruf 122. Mehr Infos zur Sicherheit in den eigenen vier Wänden finden Sie im Bürgerservicebereich unter brandschutz-in-den-eigenen-vier-waenden/.
ffwrn.at
Ing.R.Berger, MSc.
Ing. Richard Berger BA MSc
Ing. Richard Berger BA MSc
Abschnittsbrandinspektor
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