Krimi: Brandstiftung nach fast neun Jahren geklärt

von | Feb 1, 2021 | Einsätze | 0 Kommentare

Bedienstete des Landeskriminalamtes Niederösterreich, Ermittlungsbereich Brand-, Sprengstoff- und Explosionsdelikte, klärt Brandstiftung vom 28. Mai 2012 in der Diskothek ‚NOVA‘ in Bruck an der Leitha mit einer Gesamtschadenssumme von über 1,4 Millionen Euro.In den späten Nachmittagsstunden des 28. Mai 2012 legten vorerst unbekannte Täter in der Diskothek ‚NOVA‘ in der Bezirkshauptstadt Bruck an der Leitha an mindestens sechs unabhängig voneinander befindlichen Stellen und unter Zuhilfenahme von brandunterstützender Flüssigkeit und brennbaren Gegenstände mehrere Brände, wodurch der gesamte Innenbereich sowie das Gebäude selbst schwer beschädigt bzw. zerstört wurden.

Durch die Brandstiftung entstand ein Gesamtschaden in der Höhe von über 1,4 Millionen Euro, der durch eine bestehende Feuerversicherung zu Gunsten des damaligen Gebäudeeigentümers reguliert wurde.

Trotzt bestehender Verdachtslage, intensiv durchgeführter Ermittlungsarbeit und Auslobung von 10.000 Euro für sachdienliche Hinweise zur Ergreifung der Täter, konnten diese vorerst weder ausgeforscht noch überführt werden.

Im August 2020 langte beim Landeskriminalamt Niederösterreich ein Spurentreffer einer im Mai 2012 an einem von einem Täter verwendeten Benzinkanister gesicherten DNA-Spur mit einer im August 2020 in Tschechien straffällig gewordenen Person ein. Nach weiteren intensiven Erhebungen durch Kriminalisten des Ermittlungsbereiches Brand des Landeskriminalamtes Niederösterreich konnte die Tat jetzt geklärt werden.

Bei der damaligen Brandlegung handelt es sich um eine Auftragstat durch den damaligen Betreiber der Diskothek, einem nunmehr 47-jährigen österreichischen Staatsbürger aus dem Bezirk Hollabrunn und seinem Geschäftspartner, einem nunmehr 50-jährigen österreichischen Staatsbürger aus dem Bezirk Tulln, der wiederum einen nunmehr 59-jährigen österreichischen Staatsbürger aus dem Bezirk Mistelbach für die Ausführung rekrutierte. Alle Beteiligten sind umfassend geständig.

Am 1. November 2011 kaufte der 47-Jährige mit seinem 50-jährigen Geschäftspartner die Diskothek ‚NOVA‘ in Bruck an der Leitha. Aufgrund schleppenden Umsatzes und hoher finanzieller Außenstände wurde vom Gebäudeeigentümer im Mai 2012 eine Räumungsklage beim zuständigen Bezirksgericht eingebracht. Der 47-Jährige fasste deshalb den Entschluss, das Objekt in Brand setzen zu lassen, um sich durch die auszubezahlende Versicherungssumme einen finanziellen Vorteil zu verschaffen.

In einem Gespräch mit seinem damaligen Geschäftspartner wies der 47-Jährige den 50-Jährigen an, eine geeignete Person zu finden, die die Tat durchführen könne. Die Brandstiftung erfolgte letztlich von dem 59-Jährigen aus dem Bezirk Mistelbach, der in der Diskothek ‚NOVA‘ als DJ gearbeitet und deshalb mit den Gegebenheiten bestens vertraut war. Für die Umsetzung der Tat wurde mit dem 59-Jährigen ein Betrag von 5.000 Euro vereinbart und als Zeitpunkt die Nacht von 28. auf 29. Mai 2012 festgelegt. Der Lokalbetreiber selbst traf dahingehend Vorbereitungshandlungen, indem er bei der rückwärtigen Notausgangstür das Schloss manipulierte, um den 59-Jährigen den ungehinderten Zutritt in das Lokal zu ermöglichen.

In den späten Abendstunden des 28. Mai 2012 fuhr der 59-Jährige mit einem Pkw zur Diskothek, entlud insgesamt fünf Kanister gefüllt mit jeweils 55 Liter Dieselkraftstoff, betrat die Diskothek durch die manipulierte hintere Notausgangstür und errichtete im Lokal sowohl im Obergeschoß als auch im Parterre insgesamt sechs Brandstellen. Er häufte brennbare Gegenstände zusammen, übergoss diese mit Dieselkraftstoff und setzte diese mit seinem Feuerzeug in Brand. Der 59-Jährige fuhr noch in derselben Nacht zu Bekannten nach Deutschland, um sich ein Alibi zu verschaffen.

Im August 2020 wurde der 59-Jährige in Tschechien straffällig und wurde von den do Polizeibehörden erkennungsdienstlich behandelt.

Die Beschuldigten werden der Staatsanwaltschaft Korneuburg angezeigt.


Presseaussendung
vom 01.02.2021, 08:34 Uhr

Reaktionen bitte an die LPD Niederösterreich

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