Bonn. Das Technische Hilfswerk (THW) setzt seine Unterstützung für die Ukraine auch außerhalb der Region Cherson fort. Dazu gehört die Bereitstellung von Hilfsgütern und Knowhow für die Trinkwasserversorgung. So lieferte das THW jetzt eine Trinkwasseraufbereitungsanlage ins Gebiet Mykolajiw und THW-Expertinnen und -Experten schulten eine Delegation des ukrainischen Partners „State Agency of Water Resources“ (SAWR) in deren Benutzung. „Die Zusammenarbeit mit den ukrainischen Partnern verläuft sehr erfolgreich. Zahlreiche Hilfsgüter werden durch diese Kooperation dort eingesetzt, wo sie am dringendsten gebraucht werden,“ erläutert THW-Präsident Gerd Friedsam.
Für rund zwei Millionen Euro beschaffte das THW in den vergangenen Wochen Hilfsgüter, um SAWR im Bereich der Wasseraufbereitung und -qualitätskontrolle zu unterstützen. Unter anderem gehört zu den Lieferungen eine Trinkwasseraufbereitungsanlage vom Typ WTC 5000, die pro Stunde 5.000 Liter Wasser aufbereiten kann. Diese Anlage kam nun im Gebiet Mykolajiw an, einer Region, die durch russischen Beschuss schwer beschädigt wurde. Dort wird die Anlage zur Versorgung der Menschen mit sauberem Trinkwasser beitragen. „Damit die Trinkwasseraufbereitungsanlage richtig eingesetzt wird, trainierten im Mai erfahrene THW-Expertinnen und -Experten der Schnell-Einsatz-Einheit Wasser Ausland (SEEWA) in Niedersachsen eine fünfköpfige Delegation der SAWR. Dabei erklärten sie ihnen in praktischen Übungen den Aufbau und die Bedienung der Anlage,“ berichtet Friedsam.
Darüber hinaus lieferte das THW an SAWR Spezialtechnik zur Wasseranalyse und diverse Fahrzeuge wie Bagger und geländefähige Fahrzeuge. Auch verschiedene Werkzeuge wie Kettensägen, Winkelschleifer, Bohrhammer und Schweißgeräte samt Schutzausrüstung wurden bereits an den ukrainischen Partner übergeben.
Das THW unterstützt die Ukraine im Auftrag der Bundesregierung kontinuierlich seit Kriegsbeginn. In den vergangenen Monaten lieferte das THW unter anderem 38 Wohn- und Sanitärcontainer, mehrere Nutz- und Feuerwehrfahrzeuge, Schutzausstattung, Wasserfilter, Stromgeneratoren, Zelte sowie Feldbetten an die ukrainischen Partner. Insgesamt beschaffte das THW seit Februar 2022 Hilfsgüter im Wert von mehr als 100 Millionen Euro.
Das THW ist die ehrenamtlich getragene Einsatzorganisation des Bundes. Das Engagement der bundesweit mehr als 85.000 Freiwilligen bildet die Grundlage für die Arbeit des THW im Bevölkerungsschutz. Mit seinen Fachleuten, seiner Technik und seinen Erfahrungen ist das THW im Auftrag der Bundesregierung weltweit gefragt, wenn Notlagen dies erfordern. Neben bilateralen Hilfen gehören dazu auch technische und logistische Aufgaben im Rahmen des Katastrophenschutzverfahrens der Europäischen Union sowie im Auftrag von VN-Organisationen. Mehr Informationen zum Engagement des THW im In- und Ausland finden Sie hier: www.jetzt.thw.de.