Vom 5. bis 7. September 2025 fanden die Bereichstauchtage der Einsatztaucher des Bereichsfeuerwehrverbandes Bruck an der Mur statt, denen Mitglieder der Feuerwehren Bruck-Stadt und Kapfenberg-Stadt angehören. Im Fokus standen Tauchtechniken und unterschiedlichste Gerätschaften sowie die Kameradschaft unter den beiden Wasserdienststützpunkten.
Am Freitag stand der erste Gewöhnungstauchgang im Grüblsee am Präbichl am Dienstplan. Der Speicherteich bietet mit seinen eingesetzten Fischen und den versenkten Statuen eine willkommene Abwechslung für die Einsatztaucher, die es sonst gewohnt sind auch unter schwierigsten Bedingungen zu agieren.
Diese Fähigkeiten wurden den Mitgliedern der beiden Wasserdienstwehren dann bei den Strömungstauchgängen in der Mur abverlangt. Denn nach starken Regenfällen am Vortag und in der Nacht herrschte quasi Nullsicht. Nach der Standeskontrolle startete der Tag aber erst einmal mit einem Theorievortrag zum Thema „Strömungstauchen“. Da diese Art des Tauchens spezielle Sicherungsmethoden bedürfen, wurden Bootsführer mit zwei Jetbooten und einem Schlauchboot sowie die Seiltechnikspezialisten der Bereichs-MRAS-Gruppe (Menschenrettung und Absturzsicherung) eingebunden.
Der erste Tauchgang im Staubereich der Mur wurde zum Gewöhnen an diese Gewässerform genutzt. Auch wurden technische Hilfsmittel wie Unterwassertransportsystems UWTS (Scooter) und Vollgesichtsmasken bei Strömung getestet. In der Zwischenzeit wurden von der MRAS-Einheit mehrere Seile über die rund 80 Meter breite Mur gespannt, an der ein Schlauchboot befestigt wurde. Dies macht es möglich, dass ein am Boot hängender Taucher die gesamte Flussbreite geführt und ohne große Anstrengung diesen Bereich absuchen kann.
Dies wurde dann auch am Nachmittag von allen Tauchern geübt. Bei diesen Tauchgängen konnten unterschiedlichste Techniken sowohl unter Wasser bei den Tauchern aber auch am Land bei den Seiltechnikern ausprobiert werden.
Auch stellte die Zusammenarbeit der beiden Spezialgruppen gemeinsam mit dem Bootsdienst in dieser Form ein Novum dar und gelang perfekt.
Suchen und Bergen waren die Aufgaben am letzten Tag der Bereichstauchtage 2025 am Freizeitsee der „Flasch-City“ in St. Lorenzen im Mürztal. Nach einer Unterweisung am Sauerstoffkoffer und dem Tauchnotfallmanagement sowie Vorstellung der Gerätschaften Hebeballon, Vollgesichtsmasken und Unterwasserscootern wurden die Tauchgänge bei wiederum schwierigen Sichtverhältnissen gestartet. Schlussendlich konnte der Dummy in sechs Metern tiefe lokalisiert und zum Abschluss der Tauchausbildung erfolgreich geborgen werden.
Neben den anspruchsvollen Tauchgängen standen auch die Kameradschaft und das Miteinander im Fokus. Denn noch mehr als im allgemeinen Feuerwehrdienst ist das blinde Vertrauen im Tauchdienst entscheidend für die eigene Sicherheit und den Einsatzerfolg.
Manuel KILIAN