Am 5. März fand in Hamburg die Kickoff-Pressekonferenz zur Interschutz 2020 statt. Natürlich liegt über der Weltleitmesse auch der „Corona-Schatten“ mit dem Schreckgespenst einer Absage. Erfreulicherweise konnten die Teilnehmer der Podiumsdiskussion eine optimistische Sicht der Dinge glaubhaft vermitteln. Neben der Aufforderung, die „Kirche im Dorf zu lassen“, manifestierte sich der Optimismus in der Aussage des langjährigen Präsidenten des Technischen Hilfswerkes THW, Albrecht Broemme, dass er trotz der schwierigen Zeiten von der „besten Interschutz aller Zeiten“ ausgeht.
FEUERwehrOBJEKTIV konnte sich in einer ausgesuchten Presse-Runde viel Input zur Messe und zu Trends im Katastrophenschutz holen. Im Detail:
Dr. Andreas Gruchow, Vorstand der Deutschen Messe AG:
Rekordmesse
Grundsätzlich steuert die Interschutz auf einen absoluten Rekord an Ausstellern hin, besonders der Anteil der Nicht-Deutschen Firmen ist extrem gestiegen. Bezüglich Besucher-Erwartung geht man ebenfalls von einem Erfolg aus, wenn auch Vergleiche bei Messen, die nur alle fünf Jahre stattfinden, schwierig sind.
Bestehende wie neue Messe-Formate im Bereich Feuerwehr/Katastrophenschutz, welche durch die Deutsche Messe forciert werden, wirken für die Interschutz wie ein Sog. Dazu zählt die REAS in Italien, welche heuer zum 20. Mal stattfindet, wie auch die Messen in Australien, China oder den USA.
Passenderweise gibt es auf der Interschutz auch „Ländertage“ mit Frankreich, Italien und den USA, dazu ein wirklich monumentales Rahmenprogramm samt Vorführungen und Bewerben. Das Motto „Teams-Taktik-Technik“ ist auf aktuelle Entwicklungen abgestimmt.
Bezüglich „Corona“-Krise ist Dr. Gruchow überzeugt, dass die Messe wie geplant stattfindet. Aktuell mussten am Messegelände Hannover wohl Veranstaltungen verschoben werden, doch man arbeitet bereits an organisatorischen und technischen Verbesserungen. Damit und davon ausgehend, dass sich die Ausbreitung in der wärmeren Jahreszeit reduzieren wird, sollte einer Rekord-Messe nichts im Weg stehen.
DI Albrecht Broemme, Vereinigung zur Förderung des Deutschen Brandschutzes (vfdb)
Positiver Ausblick
Der vfdb feiert seinen 70. Geburtstag und ist heute Mit-Träger der Weltleitmesse. Die Vereinigung steht für hohe Expertise und freut sich über einen regen Austausch auf der Messe.
Launig stellt Broemme fest, dass man sich gerade auch auf der Interschutz nicht nur mit „Blech“, sondern verstärkt auch mit der Digitalisierung im Einsatz beschäftigen sollte.
Dr. Christoph Weltecke, Vizepräsident des Deutschen Feuerwehrverbandes (DFV)
29. Deutscher Feuerwehrtag
Die Interessensvertretung freut sich auf ein dichtes Programm mit dem Höhepunkt Deutscher Feuerwehrtag. Der DFV-Stand soll auf 800 Quadratmetern der Treffpunkt schlechthin werden, neben einem intensiven Fachprogramm finden auch die Tagungen des Internationalen Feuerwehrverbandes (CTIF) statt. Es sollen auch besonders heiße Eisen, wie Gewaltprävention unter dem Motto „Helfende Hände schlägt man nicht“ angesprochen werden.
Christoph Unger, Präsident des deutschen Bundesamtes für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (BBK)
„Es wird ungemütlich“…
Diese Worte bezieht der Präsident auf eine steigende Gefährdungslage weltweit, auf die eine entsprechende Reaktion notwendig ist. Seine Dienststelle arbeitet permanent daran, „besser zu werden“, um den diversen Risken entsprechend entgegentreten zu können. Die Interschutz sieht er als wesentliche Kommunikationsplattform, auch wird das Jubiläum 50 Jahre Luftrettung gefeiert.
Das BBK sieht sich als moderne Drehscheibe zwischen Helfern und Bevölkerung.
Dr. Bernd Scherer, Hauptgeschäftsführung Verband Deutscher Maschinen- und Anlagenbau/Feuerwehrtechnik (VDMA)
Branche wächst
Der gesamte Feuerwehrbereich liegt seit Jahren über den Erwartungen, neben umfangreicher regionaler Versorgung ist der Export für die deutsche Feuerwehr-Industrie eminent wichtig und ebenso wachsend. Auch die Aussicht dabei ist nicht schlecht. Die Branche geht von gleichbleibenden bis steigenden Absätzen aus!
In der Fahrzeugbranche sieht er ein Allzeithoch und beurteilt die Konjunktur grundsätzlich als gut.