Berufsfeuerwehr Wien stockt Peers-Team für psychologische Betreuung ihrer Einsatzkräfte auf: Die Berufsfeuerwehr Wien konnte gestern ihr Peers-Team um weitere 19 Personen auf nun insgesamt 42 Peers aufstocken. Nach einer 8tägigen Ausbildung legten die Feuerwehrleute – die sich allesamt freiwillig für diese Aufgabe gemeldet haben – gestern ihre positiven Prüfungen ab. Die Ausbildung wurde gemeinsam mit Notfallpsychologen des Arbeitsmedizinischen Zentrums der Krankenfürsorgeanstalt der Bediensteten der Stadt Wien (KFA) durchgeführt.
Einsatzkräfte der Rettung, Polizei und insbesondere auch der Feuerwehr werden regelmäßig mit psychisch belastenden Situationen konfrontiert. Nach Einsätzen im Zusammenhang mit Suizid, nach Unfällen, nach der Bergung von Toten, Bränden mit Todesfolge besteht, wie auch die Literatur zeigt, die Gefahr eine posttraumatische Belastungsstörung oder eine andere psychische Störung oder Erkrankungen zu entwickeln. Umso mehr sind die psychische Gesundheit und die volle Einsatzfähigkeit der Feuerwehrleute besonders wichtig.
Eine Möglichkeit die psychische Gesundheit von Einsatzkräften zu stärken, ist das sogenannte Peer-Programm. Dieses basiert auf dem Konzept, dass Einsatzkräfte besser von Kollegen*innen unterstützt werden können, die ähnliche Erfahrungen gemacht haben. Dabei geht es um Erfahrungsaustausch und gegenseitige Unterstützung. Peers sind dabei speziell ausgebildete Feuerwehrleute, die sich um ihre Kollegen*innen kümmern und bei Bedarf auf professionelle Hilfe verweisen.
Seit Sommer 2023 steht rund um die Uhr mindestens ein ausgebildeter Peer zur Unterstützung der Feuerwehrleute zu Verfügung. In der Ausbildung haben die Peers gelernt, wie man auf Kollegen*innen zugeht, welche Gesprächstechniken sinnvoll sind und welche Unterstützung angeboten werden kann. Dabei stellt das Peer-Programm eine Ergänzung zur professionellen psychologischen Hilfe dar und wird in diese Richtung auch klar abgegrenzt. Die Peers sollen somit als erste Anlaufstelle dienen, bei Bedarf professionelle Hilfe vermitteln und den Austausch unter den Kollegen*innen fördern.
BK I.Martin Hofbauer