Hochwasserlage in Kärnten

von | Okt 29, 2018 | Einsätze | 0 Kommentare

Klagenfurt (LPD). Im Haus der Sicherheit fand heute, Montag, auf Grund der Hochwassersituation in Kärnten erneut eine Sitzung des Landeskoordinationsausschusses statt. Im Rahmen einer Pressekonferenz im Landesfeuerwehrverband informierten Katastrophenschutzreferent LR Daniel Fellner und Behördenvertreter die Presse über die derzeitige Lage bzw. angedachte Maßnahmen.
Fellner hob hervor, dass der laufende Informationsfluss bzw. die aktuellen Daten und Prognosen für alle Einsatzkräfte wichtig seien, um notwendige Maßnahmen rasch und effizient durchführen zu können. „Wir haben aus dem Hochwasser in Lavamünd im Jahr 2012 gelernt und diesmal frühzeitig und rasch reagiert – es wurde bereits im Vorfeld alles veranlasst, was notwendig ist. Die Absenkungsmaßnahmen entlang der Drau können auf alle Fälle die Schäden verringern“, so Fellner. Er verhehlte jedoch nicht, dass es auf Grund der derzeitigen Prognosen zu Überschwemmungen, Stromausfällen und Straßensperren kommen werde.

Der Katastrophenschutz-Referent richtete auch einen dringenden Appell an die Bevölkerung. „Auf Grund der prognostizierten Sturmböen heute am Abend sollte man zu Hause bleiben“, so Fellner.

Seitens der Bezirkshauptleute informierten Georg Fejan (Wolfsberg), Johannes Leitner (Klagenfurt Land), Gert Klösch (Völkermarkt) und Bernd Riepan (Villach Land) die Medienvertreter.

Fejan teilte mit, dass in Lavamünd seit gestern, Sonntag, mit den Sicherungsmaßnahmen gefährdeter Wohnobjekte begonnen wurde. . Ob es zu Straßensperren komme bzw. ob man Häuser evakuieren werde, werde der Krisenstab heute Nachmittag entscheiden.

Leitner berichtete, dass im Bezirk Klagenfurt Land 210 Feuerwehrleute seit gestern, Sonntag, im Sturmeinsatz gestanden seien. „1.400 Haushalte waren ohne Strom. 3.000 Haushalte ohne Wasser. Bis auf wenige Haushalte haben alle wieder eine Strom- bzw. Wasserversorgung“, so Leitner. Ein großes Problem im Bezirk sei der Holzwurf in einigen Gemeinden. Der KAT 3 Zug der Feuerwehr sei zudem in Alarmbereitschaft gesetzt worden.

Klösch appellierte an die Bevölkerung das abgesenkte Staubecken in Edling nicht zu betreten. „Es besteht auf Grund von Kriegsrelikten dort absolute Lebensgefahr“. Alle Feuerwehren, die Bauhöfe und Bürgermeister des Bezirkes wurden seitens der Bezirkshauptmannschaft über mögliche Szenarien bereits informiert.

Riepan hob als Problembereich im Bezirk Villach-Land Arnoldstein, Finkenstein, die Rosegger Schleife bzw. Velden und Latschach hervor. In Latschach sei es nicht ausgeschlossen, dass einige Häuser zu evakuieren seien.

Im Bezirk Spittal sind laut einem Behördenvertreter der Bezirkshauptmannschaft Möllbrücke und Sachsenburg die gefährdeten Gebiete. Im Bezirk Hermagor bleiben laut Bezirkshauptmann Hermann Pansi die Zufahrt ins Lesachtal und auf den Plöckenpass gesperrt.

Meterologe Christian Stefan (ZAMG) kündigte für heute Abend kräftige Niederschläge mit Gewittern an. Die größten Regenmengen – 100 bis 150 Liter pro Quadratmeter – werden im Lesachtal, Gailtal und oberen Drautal erwartet. In den Karnischen Alpen müsse man mit 200 Liter Niederschlag und mehr rechnen. In Ferlach, dem Rosental und dem Jauntal rechnet man am Abend mit Sturmböen.

Johannes Moser, Leiter der Hydrographie, und Norbert Sereinig von der Schutzwasserwirtschaft der Abteilung 12 des Landes Kärnten berichteten über die Hochwassersituation entlang der Möll, Gail und der Drau. Für Lavamünd rechnen beide Experten am Abend bzw. um Mitternacht mit einer Wasserdurchflussmenge von 1.900 Kubikmeter pro Sekunde. Die Schwankungsbreite liegt allerdings bei plus minus 200 Kubikmeter.

Alle nötigen Maßnahmen wurden seitens des Verbunds eingeleitet, sagte Robert Zechner. Der Stauraum Edling sei 4,5 Meter abgesenkt“ worden. Durch die Absenkung der Kraftwerksgruppe Malta Reißeck am Sonntag könne die Möll den Bereich ungehindert passieren. Seitens der Kelag gab Robert Schmaranz bekannt, dass in Lavamünd Strom- und Notversorgungsmaßnahmen eingeleitet wurden, ebenso im Oberen Drautal.

Militärkommandant Walter Gitschthaler teilte mit, dass das Bundesheer mit 100 Pionieren aus Villach bereit stehe ebenso sei ein Pionierzug des Militärkommandos Kärnten mit 30 Soldaten einsatzbereit.

Johann Dullnig von der Landespolizeidirektion appellierte, sich an die Anweisungen der Einsatzkräfte zu halten und keine unnötigen Fahrten in die Hochwassergebiete zu unternehmen. Bei möglichen Evakuierungen sei der Schutz der Häuser gesichert.

Landesfeuerwehrkommandant Rudolf Robin teilte mit, dass bis heute Mittag 56 Feuerwehreinsätze mit 62 Feuerwehren und mehr als 600 Einsatzkräften stattgefunden hätten.

 

www.ktn.gv.at

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